Projektleitung: Prof. Dr. Mark Häberlein; Prof. Dr. Markus A. Denzel (Universität Leipzig)
Zu den wesentlichen Charakteristika der Geschichte des Fernhandels gehört die Tatsache, dass sich Warenströme auf bestimmte (maritime und kontinentale) Handelswege bzw. Wegenetze konzentrierten. Klimatische und geographische Gegebenheiten – Windverhältnisse, Meeresströmungen, Passstraßen usw. – trugen dazu ebenso bei wie das Vorhandensein von Infrastrukturen (Häfen, Kaufmannsniederlassungen, Transportmöglichkeiten, Karawansereien etc.). Trotz einer enormen Zunahme des globalen Güterverkehrs in den letzten beiden Jahrhunderten hat sich daran bis heute grundsätzlich nichts geändert: Auch in der Gegenwart läuft ein großer Teil des Warentransports über mehr oder minder feste Routen, und neuralgische Punkte wie der Panamakanal, der Suezkanal oder die Straße von Malakka haben für die reibungslose Abwicklung des Welthandels enorme Bedeutung.
Das geplante Handbuch, das beim Verlag DeGruyter unter Vertrag ist, wird vor diesem Hintergrund erstmals in deutscher Sprache einen Gesamtüberblick über die wichtigsten globalen Handelsräume und Handelsrouten seit der Antike geben. Damit soll es zugleich eine Synthese der selbst für Fachleute kaum noch überschaubaren internationalen Spezialforschung zu Großräumen wie dem Mittelmeer, dem Atlantik und dem Indischen Ozean leisten. Das Handbuch gliedert sich in 28 Kapitel im Umfang von jeweils 30 Seiten, die von führenden Expertinnen und Experten auf den jeweiligen Gebieten verfasst werden.