Klaus Koschorke
Der „Christian Patriot“ und die indigen-christliche Presse im kolonialen Indien um 1900
Studien zur Außereuropäischen Christentumsgeschichte. Asien, Afrika, Lateinamerika / Studies in the History of Christianity in the Non-Western World 34
Der ‚Christian Patriot. A Journal of Social and Religious Progress‘ existierte von 1890 bis 1929 und verstand sich als „Sprachrohr“ der indisch-protestantischen Gemeinschaft Südindiens. Das Blatt befand sich in „alleinigem“ Besitz indischer Christen. Als solches eröffnet es ganz neue Perspektiven auf die indische und globale Christentumsgeschichte. Das Journal grenzte sich sowohl vom Paternalismus der euroamerikanischen Missionare wie von hindu- fundamentalistischen Tendenzen in der indischen Nationalbewegung ab. Dabei war es bestrebt, der Stimme indischer Christen als eigenständiger Größe in der kolonialen Öffentlichkeit des Landes Gehör zu verschaffen. Zugleich werden im Spiegel des ‚Christian Patriot‘ transregionale Netzwerke indigen-christlicher Eliten in Asien und anderen Regionen und Kolonialgesellschaften sichtbar. Diese tragen zu einem neuen Verständnis christlicher Globalität um 1910 bei