Markus A. Denzel (Hg.):
unter Mitarbeit von Anahit Avagyan, Grigor Grigoryan, Hakob Matevosyan und Armine Melkonyan
Das 1699 in Amsterdam verlegte Kaufmannshandbuch des armenischen Kaufmanns und Geistlichen Lukas Vanandec‘i (Lukas von Vanand) ist ein einzigartiges Zeugnis der kommerziellen Handelswelt der armenischen Diaspora. Diese dehnte sich im späten 17. Jahrhundert von London und Amsterdam im Westen über den gesamten eurasischen Kontinent bis nach Manila im Osten aus. Die armenische Kaufmannschaft und der von ihr dominierte Handel mit persischer Rohseide waren in Neu-Julfa (bei Isfahan) konzentriert. Darüber hinaus breitete sie ihre Geschäftstätigkeit von Westeuropa, dem Russländischen und Osmanischen Reich über das persische Safawiden-Reich bis nach Indien, Tibet, zu Ländern Südostasiens und den Philippinen, ja partiell sogar bis Acapulco (Mexiko) aus.
Das Kaufmannshandbuch des Lukas von Vanand entfaltet diese »Handelswelt« mit den gehandelten Produkten wie Rohseide und andere hochwertige Textilien, Edelsteine, Genussmittel und Luxusgüter. Aber auch Handelsgebräuche und Zahlungsmodalitäten, Angaben zu antiken Münz-, Maß- und Gewichtssystemen sowie Informationen zu den afrikanischen Küstenländern finden sich im Buch. Ein Handbuch, wie es um 1700 in kommerziellen Kreisen Europas gebräuchlich und allen Kaufleuten verständlich war.
Neben dem Faksimile des armenischen Kaufmannshandbuchs umfasst dieser Band die umfangreich annotierte Edition in deutscher Sprache sowie Einführungen in das internationale Handelsnetz der armenischen Kaufmannschaft der Zeit und die verlegerische Tätigkeit der Familie Vanandec’i.
Herausgeber: Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa; Markus A. Denzel
264 Seiten, 83 meist farbige Abb., 24 x 17 cm, Festeinband
Erscheinungsdatum 18.4.2024
ISBN 978-3-95498-783-2
59,00 €
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Foto: Sandstein Verlag