Islam und Empire – Muslimische Gesellschaften, islamische Bewegungen und europäischer Herrschaftsanspruch in Asien und Afrika
Die aktuellen Konfliktlagen zwischen dem „Westen“ und der „Welt des Islams“ haben eine weitaus längere
Vorgeschichte, als so mancher journalistische, aber auch akademische Kommentar vermuten lässt. Daraus ergibt
sich einerseits die Notwendigkeit, dem langen 19. wie dem frühen 20. Jahrhundert, die häufig in aktuellen Debatten
wenig Berücksichtigung erfahren, größere Beachtung zu schenken. Andererseits ist festzustellen, dass die Entwicklung der islamisch-europäischen Beziehung nicht von der imperialen Vergangenheit Europas getrennt werden kann.
Die Tagung „Islam und Empire“ will diesen Überlegungen Rechnung tragen, indem solche Beziehungen im Kontext der
Europäischen Expansion, der imperialen Machtausweitung und der kolonialen Herrschaftsausübung aus verschiedenen
geschichts- und islamwissenschaftlichen, sozial- wie kulturwissenschaftlichen Perspektiven thematisiert werden.
Der Schwerpunkt liegt auf der Epoche der „Europäischen Moderne“, ohne dass weiterführende Betrachtungen ausgeschlossen werden. Ziel ist ein möglichst vielschichtiges Bild eines wesentlichen Aspekts der modernen Globalgeschichte, gewonnen aus der Betrachtung konkreter Akteure und Interaktionszusammenhänge.
Drei Themenbereiche stehen im Mittelpunkt: